Bereits im letzten Blog-Beitrag haben wir einen Blick auf die Vorteile der Digitalisierung der HR-Abteilung geworfen und die ersten beiden Trendthemen Collaboration (1) und People Analytics (2) betrachtet. Aber auch die Themen Künstliche Intelligenz, kurz KI, und Robotic Process Automation, RPA, werden in diesem Jahr an Bedeutung gewinnen. Wir klären, was genau hinter diesen neuen Codewörtern steckt und welche Vorteile sich für Ihre HR-Abteilung daraus ergeben.
Trend 3: KI hebt die Digitalisierung auf ein neues Level
Heute schon können wiederkehrende administrative Tätigkeiten wie die Bearbeitung von Krankmeldungen oder die Ablage von Mitarbeiterdokumenten vollautomatisiert ablaufen. Kombiniert man den aktuellen Status quo der Digitalisierung mit künstlicher Intelligenz (KI) ergeben sich noch umfassendere Möglichkeiten zur Optimierung von HR-Prozessen: Komplexe Prozesse wie beispielsweise das Schreiben von Arbeitsverträgen oder Mitarbeiterbeurteilungen, können so zukünftig automatisch erstellt. Die künstlichen neuronalen Netze der KI sind den natürlichen Vernetzungen menschlicher Nervenzellen nachempfunden und werden zukünftig in der Lage sein, Informationen aus bestehenden Mitarbeiterdokumenten zu filtern, um darauf basierend Mitarbeiterbeurteilungen zu erstellen. Dadurch entsteht der Vorteil einer objektiven Bewertung und die Beurteilung bekommt dadurch eine höhere sachlichere Aussagekraft.
Künstliche Intelligenz vereint mit dem Trend der People Analytics lässt selbst Kennzahlen wie beispielsweise die Fluktuationsrate oder die Geschlechterverteilung mit einer zusätzlichen Detailtiefe versehen. So können zusätzlich zur absehbaren Kündigung auch mögliche Kündigungsgründe vorhergesagt werden. Maßnahmen zur Mitarbeiterbindung können so frühzeitig ergriffen werden können.
Trend 4: Mitarbeiterentlastung durch Robotic Process Automation (RPA)
Durch Robotic Process Automation (RPA) werden wiederkehrende Standardaufgaben schnell und kostengünstig von Software-Bots digitalisiert und automatisiert. Anders als bei üblichen Prozessautomatisierungslösungen müssen keine Schnittstellen programmiert werden, um die Systeme miteinander zu verbinden. Ein Software-Bot imitiert stattdessen menschliche Nutzer und bedient dazu verschiedene Programme. Komplexe, systemübergreifende Prozesse lassen sich dadurch schnell automatisieren, ohne dass ein hoher Programmieraufwand anfällt. Eine klassische Aufgabe für einen Software-Bot ist es beispielsweise, eingehende Bewerbungen auf bestimmte Schlagwörter zu überprüfen und die Unterlagen den entsprechenden Stellenausschreibungen zuzuordnen. Der Bot kann Formulare automatisiert ausfüllen, Informationen aus dem Internet herunterladen, Daten aus einem System in ein zweites System eingeben, Berechnungen durchführen, E-Mails verschicken und Social-Media-Beiträge posten.
Die Software-Bots arbeiten hocheffizient und nehmen der HR-Abteilung lästige Routineaufgaben ab, sodass HR-Mitarbeiter wieder mehr Zeit für ihre eigentlichen Tätigkeiten haben. Dadurch werden sie auch im Jahr 2019 weiter verstärkt eingesetzt. Wird RPA mit künstlicher Intelligenz kombiniert, ist ein Bot sogar in der Lage, bei seiner wiederkehrenden Arbeit kontinuierlich dazuzulernen und selbstständig Entscheidungen zu treffen.
Die HR-Trendthemen für 2019 zeigen, dass die Digitalisierung im HR immer greifbarer wird und weiter voranschreitet. Gerade in Arbeitsbereichen, in denen das Tagesgeschäft oft noch von administrativen Aufgaben dominiert wird, kann die Umstellung auf digitale HR-Prozesse helfen und einen positiven Einfluss haben. Letzten Endes bleibt den HR-Mitarbeitern endlich wieder mehr Zeit, sich um ihre eigentlichen Aufgaben zu kümmern.